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Dass es sich bei symbiotischen Verstrickungen um eine Art Geiselnahme des Kindes handelt, zeigen nicht nur viele Biografien erfolgreicher Künstler, Literaten, Spitzensportler etc. – sie sind ein verbreitetes krankmachendes Phänomen. Aufgrund von traumatischen Erlebnissen eines Elternteils kann es zu einer symbiotischen Bindung an das Kind kommen, das als Instrument der eigenen Bedürfnisse oder Zwänge dient. Solche Bindungsmuster können zu emotionalem Missbrauch degenerieren, was sich negativ auf die Entwicklung der Betroffenen bis ins Erwachsenenalter auswirkt. Symbiotisch missbrauchte Menschen leiden an den Intimitätsgrenzverletzungen und haben Schwierigkeiten, das Eigene angemessen zu empfinden sowie sich abzugrenzen und mit Aggressionsimpulsen umzugehen. Franco Biondi setzt sich in diesem Buch mit der Psychodynamik symbiotischer Verstrickungsmuster auseinander und bettet sie in die Bindungstheorie, Entwicklungstraumatologie und systemische Ansätze ein. Zahlreiche Behandlungssequenzen veranschaulichen die Thematik und machen Hoffnung, sich von solcherart Verstrickungen befreien zu können. (Klappentext)
Symbiotische Strickmuster zwischen inniger Liebe und Entwicklungstrauma — Psychodynamik und Behandlung, Vanderhoek & Ruprecht 2012.
„Der Protagonist Mamo ist der Prototyp einer Generation von heranwachsenden Jugendlichen, die sich mit ihrem Leben vor Ort identifizieren und nirgendwo anders leben möchten. Sie gehören zum Land wie das Land zu ihnen, weil sie die Zukunft des Landes übernehmen werden. Mamo ist sich dessen bewusst und geht der von ihm erwarteten Berufsausbildung nach. Ihm wird jedoch die erlebte Zugehörigkeit zu seiner Generation bzw. zum Land versperrt, weil der arbeitslose Vater mit Familie nach 20 Jahren Fabrikarbeit abgeschoben worden ist und sein Pass in Kürze abgelaufen sein wird. Um sich gegen seine Abschiebung ins Niemandsland zu wehren, entscheidet sich Mamo, sich dagegen zu wehren.“ (Carmine Chiellino)
Abschied der zerschellten Jahre, Thelem 2021.
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